Am 15. Juli startete die Aktion „Vergewaltigung kommt nicht in die Tüte“. Dieser Slogan stand auf 75.000 Papiertüten, die anlässlich des 10jährigen Bestehens des Notrufs für Frauen in über 50 Ulmer Bäckereifilialen verteilt wurden. Die Aktion fand bei der Presse und in der Bevölkerung breite Aufmerksamkeit.

Der Notruf für vergewaltigte und sexuell belästigte Frauen hilft Frauen, die sexuelle Gewalt erlebt haben. Sexuelle Gewalt ist weiter verbreitet, als viele glauben. Laut Bundesfamilienministerium hat jede vierte Frau seit ihrem 16. Lebensjahr sexuelle Gewalt erlebt. In drei von vier Fällen leben die Täter im gleichen Haushalt (BMFSJ Studie 2004). Trotz des sensiblen Themas haben wir den provokanten Satz bewusst gewählt: Wir wollten aufrütteln, Gewalt gegen Frauen sollte Gesprächsthema sein, die Menschen zum Hinschauen ermutigt werden. Dass dies gelungen, zeigt die große Resonanz bei allen Beteiligten. Fast alle Ulmer Bäckereien haben Tüten verteilt. Eine Bäckereiverkäuferin freute sich: „Ich bin stolz, dass wir bei der Aktion mitmachen.“

In seiner Ansprache hat Oberbürgermeister Ivo Gönner als Schirmherr darauf hingewiesen, dass sexuelle Gewalt kein Kavaliersdelikt sei. Alle BürgerInnen und Bürger sollten hinschauen, wo Frauen in Not sind und damit Verantwortung übernehmen, dass Gewalt gegen Frauen keinen Nährboden hat. Über Anlaufstellen und Hilfsangebote informiert die Broschüre “Ihr Recht auf Unterstützung bei Vergewaltigung und sexueller Nötigung“. Die Aktion wurde unterstützt von Glücksspirale, Ulmer Bürger Stiftung, Waltraud Marx Stiftung, KOLIBRI und ratiopharm.